Eine fachgerechte Vorbehandlung des Untergrundes ist für den Erfolg einer jeden Tapezierarbeit Voraussetzung. Eine gute Untergrundvorbereitung bedeutet aber nicht nur das Entfernen alter Wandbeläge und das Ausbessern von schadhaften Stellen, sondern auch das Säubern und Grundieren des Untergrundes. Wenn ihr euch wundert, dass eure Tapeten nicht halten, Verfärbungen aufweisen oder Falten und offene Stöße haben, solltet ihr den Untergrund näher betrachten.
Warum der Untergrund top sein sollte…
Wenn Tapeten an der Wand trocknen, treten Spannungen auf, die vom Untergrund aufgefangen werden müssen. Im Bereich der Nähte sind diese Spannungen besonders groß. Ist dann der Untergrund nicht ausreichend vorbereitet, werden die Tapeten nicht gleichmäßig antrocknen. Und auch eine falsche Vorbereitung des Untergrundes kann zu Problemen und einem schlechten Tapezierbild führen. Lasst euch also lieber beim Untergrund etwas mehr Zeit. Es lohnt sich. Die meisten Arbeiten müssen auch nicht bei jedem Tapeziervorgang wiederholt werden.
Richtig grundiert ist halb tapeziert
Die meisten Fehler werden wohl beim Grundieren gemacht. Es wird so viel Grundierung auf den Untergrund aufgetragen, dass dieser zu ist. Dabei soll die Grundierung lediglich die Saugfähigkeit mindern. Beachtet deshalb ein paar Grundregeln.
Die Grundanstriche sollen in den Untergrund eindringen. Dort sollen sie die Saugfähigkeit verringern und unterschiedliche Saugfähigkeiten egalisieren. Dazu genügt oft schon ein Anstrich. Die Wand soll nicht dicht werden.
Der Grundanstrich soll für eine Haftung der nachfolgenden Tapezierarbeiten sorgen. Tapeten benötigen einen gleichmäßig saugenden Untergrund.
Der Grundanstrich soll leicht sandende Putze und kreidende Anstriche festigen. Bei Gipskarton soll der Anstrich ein Aufweichen der Oberfläche verhindern, damit Tapeten später wieder vom Karton getrennt werden können.
Grundanstriche sollten den Untergrund auf keinen Fall absperren. Habt ihr zu viel Grundierung aufgetragen, müsst ihr die Oberfläche durch Anschleifen wieder öffnen.
Eine Grundierung ist prinzipiell auf stark saugenden Putzflächen, Gipskartonplatten und Gipswandbauplatten notwendig. Flächen, die bereits mehrfach tapeziert wurden, brauchen in der Regel nicht mehr grundiert werden. Zum Grundieren von Tapetenuntergründen solltet ihr aus Gründen des Umweltschutz und Arbeitsschutz immer eine wasserbasierende Grundierung verwenden.
Das Grundiermittel kann auch Rückstände von Leim-, Kalkfarben- und Mischbinderanstrichen binden, die eigentlich vor dem Tapezieren zu entfernen sind.
Eine Grundierung ist meist nur bei neuen Putzen und neuen Gipskartonplatten sowie Putzen, die sanden, notwendig. Es sollte nicht vor jedem Tapezieren grundiert werden.