Raumgestaltung

Kleine Farblehre für eure Raumgestaltung

Farben verändern nicht nur Räume, sondern schaffen vor allem Stimmungen und wecken Emotionen. Während ein Blau uns immer etwas frösteln lässt, kann ein aggressives Rot uns schnell in Rage bringen. Farben bestimmen unser Leben und wirken sich auf unsere Gefühle und Stimmungen aus. Bereits vor 30.000 Jahren verwendeten Menschen Farben und entlockten diese der Natur. Farben wird vor allem eine magische Bedeutung zugesprochen. Während Violett als Farbe des Geistes das seelische Gleichgewicht herstellen kann, ist Grün die Farbe der Mitte, die uns beruhigt ohne uns zu ermüden. Bei der Raumgestaltung können Farben wahre Wunder vollbringen.

Bei der Raumgestaltung solltet ihr bei den Farben vor allem auf euer Bauchgefühl hören. Oft gestalten wir Räume ganz intuitiv in der richtigen Farbe. Seid ihr sehr unsicher, schaut doch mal in unsere kleine Farbtabelle.

 

Wirkung von Farben

 

Farbe Symbolwirkung Wirkung im Raum Psychische Wirkung
Weiß Reinheit, Unschuld, Offenheit Passiv, kalt, sachlich, richtungslos, endlos Kühl, steril, kontaktarm, lautlos
Schwarz Tod, Trauer, Finsternis, Verschlossenheit Drückend, schwer, verhüllend, raumverengend Distanziert, geheimnisvoll, verschwörerisch
Grau Gleichgültigkeit, Schatten, Sachlichkeit Passiv, mildert Kontraste, unauffällig, bewegungslos Ausdruckslos, sachlich, anonym
Blau Treue, Frieden, Himmel, Wasser Luftig, kühl, frisch, passiv Zurückhaltend, frisch, geistig, rational
Grün Natur, Hoffnung, Zufrieden, Gesundheit Beruhigend, passiv, in sich ruhend Natürlich, wachsend, harmonisch, frisch
Violett Magisch, mystisch, künstlich Verengend, edel, tief Melancholisch, unnahbar, geistig
Braun Holz, Erde Stabil, ausgewogen, unverwüstlich Trocken, stabil, vertraut, gemütlich
Rosa Weiblich, jungfräulich Leicht, weich, weitend Zart, sensibel, emotional
Rot Feuer, Liebe, Kraft, Macht Dynamisch, eng, aktiv Schwer, aggressiv, feurig, heiß, scharf
Orange Heiterkeit, Energie, Gemütlichkeit, Freude Aktiv, dynamisch, nah Warm, freudig, optimistisch, anregend
Gelb Sonne, Licht Weitend, schwerelos, dynamisch, strahlend Bewegt, heiter, befreiend, leichtsinnig

 

Metallische Farben wirken ganz anders als die Grundfarben der Farblehre. Das Silber, was eigentlich vom Grau abgeleitet ist, wirkt sehr elegant. Gold wirkt viel strahlender als Gelb und hat dazu einen extravaganten, pompösen Touch. Metallische Farben wirken immer edel, wertvoll und teuer. Bei der Raumgestaltung gezielt eingesetzt, können diese Farben für den Luxus stehen.

Farben entfalten ihre ganze Wirkung vor allem durch die Kombination miteinander. Mit Gegenfarben, den sogenannten Komplementärkontrasten könnt ihr Räume spannungsvoll und interessant gestalten. Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber. Aber auch die Ton-in-Ton-Gestaltung kann euren Räumen das gewisse Etwas verleihen. Dabei wird ein Farbton verdunkelt oder aufgehellt. Allerdings solltet ihr darauf achten, dass ihr auch hier Kontraste schafft, um eine räumliche Harmonie zu erreichen und Eintönigkeit zu vermeiden.

Gerade bei der Wohnraumgestaltung solltet ihr auch auf Spannungen mit der Farblehre achten. Ein Raum, in dem vom Teppich über die Tapeten bis hin zu den Möbeln in einer Farbe gehalten ist, erzeugt keine Spannung und vermittelt keine Harmonie. Er wirkt leblos und langweilig. Zuviel Ordnung ist ebenso störend in Räumen wie eine zu chaotische Zusammenstellung. Auch bei der Raumgestaltung müsst ihr die richtigen Töne treffen.

 

 

Vinyltapeten

So verarbeitet ihr strapazierfähige Vinyltapeten richtig

Vinyltapeten werden vor allem dort eingesetzt, wo strapazierfähige Oberflächen gefragt sind. Besonders in Küche und Badezimmer sind die Tapeten beliebt. Aber auch im Flur finden sie ihr Einsatzgebiet. Der Vorteil der Tapeten: sie sind abwaschbar und scheuerfest. Schmutz könnt ihr ganz einfach mit einem Lappen oder einer weichen Bürste beseitigen. Doch Vinyltapeten gehören zu den schweren Tapeten und sind deshalb oft nicht einfach zu verarbeiten. Wie ihr die Tapeten trotzdem an die Wand bekommen, erfahrt ihr hier.

Achtet auf einen guten Untergrund

Bevor ihr euch ans Tapezieren machen, sollten Sie den Untergrund genau prüfen. Gerade Vinyltapeten brauchen einen festen, sauberen und trockenen Untergrund. Viele Vinyltapeten haben eine relativ glatte Oberfläche. Deshalb sollte auch der Untergrund glatt sein, damit Unebenheiten nicht durchdrücken. Untergründe, die stark saugen, solltet ihr unbedingt vorbehandeln. Ein Tapetengrund sorgt dafür, dass der Untergrund weniger saugt. Verwendet auf gar keinen Fall eine Feinmakulatur. Diese ist für Vinyltapeten nicht geeignet. Wenn ihr den Untergrund mit Makulatur tapezierfertig machen möchtet, dann bitte nur mit einer Rollenmakulatur. Rollenmakulatur ist sogar der perfekte Untergrund für Vinyltapeten.

Verwendet nur geeigneten Kleister

Vinyltapeten haben eine geringe Wasserdampfdiffusionsfähigkeit. Deshalb solltet ihr ausschließlich Spezialkleister verwenden. Setzt den Kleister im Ansatz 1:20 an. Bei schwierigen Untergründen kann eine Zugabe von 20% Dispersionskleber sinnvoll sein. Bedenkt dabei aber, dass ihr die Tapete irgendwann wieder runter haben wollt.

Und so kommt die Tapete an die Wand

Bei Vinyltapeten müsst ihr schon beim Einkleistern aufpassen. Bringt den Kleister auf die Tapetenbahn, legt diese zusammen und rollt die Bahn noch mal zusammen. Damit verhindern ihr, dass die Ränder sich aufstellen und austrocknen. Vinyltapeten haben eine relativ lange Weichzeit. Fünf bis zehn Minuten solltet ihr die Bahnen weichen lassen. Die Bahnen werden auf Stoß geklebt. Mit einem Tapezierspachtel könnt ihr Lufteinschlüsse leicht ausstreichen. Zum Beschneiden braucht ihr ein Cuttermesser, eine Schere und ein Beschneidelineal. Schmale Ränder lassen sich mit der Schere besser abschneiden. Beim Cuttermesser solltet ihr darauf achten, dass die Klinge immer scharf ist.

Überschüssigen Leim wischt ihr mit einem feuchten Tuch oder einem Schwamm gleich ab, denn sonst trocknet dieser auf der Tapete und hinterlässt unschöne Stellen.

Renoviervlies

Renoviervlies – von Grund auf Vliesmaterial

Vliestapeten gibt es in verschiedenen Arten. Mit Mustern und Farben als fertige Tapeten, mit Struktur zum Überstreichen und als glatter Renoviervlies für einen perfekten Untergrund. Aber wozu benötigt ihr einen Renoviervlies? Renoviervlies ist eine ideale Lösung für alle Untergründe, die aus verschiedenen Gründen nicht zum Tapezieren geeignet sind. Der Vlies ist ein sicherer und stabiler Untergrund für die verschiedensten Tapezierarbeiten, Anstriche und Maltechniken. Ganz gleich, wie ihr eure Wänden gestalten möchtet, mit dem Renoviervlies habt ihr den perfekten Untergrund.

Warum Renoviervlies?

Nicht immer ist der Untergrund für jede folgende Malerarbeit geeignet. Vor allem Altbeläge an der Wand, die nur schwer und sehr aufwendig zu renovieren sind, kosten viel Zeit und Kosten. Hierzu zählen vor allem Altbeläge aus fest verklebten Glasgewebe oder PVC-Wandbelägen. Aber auch farblich nicht einheitliche Untergründe oder Haarrisse müssen erst aufwendig beseitigt werden, bevor nachfolgende Arbeiten ausgeführt werden können. Renoviervlies kann diese Flächen schnell in einen perfekten Untergrund verwandeln. Der dicke Vlies sorgt nicht nur für einen einheitlich hellen Untergrund und das Überdecken von Rissen, sondern lässt auch Altbelege verschwinden und gleich kleine Unebenheiten aus. Mit einer einfachen Makulaturtapete aus Papier würdet ihr die Unebenheiten im Untergrund immer noch sehen, da sich die Tapete durch die Trockungsspannungen dem Untergrund anpassen könnte.

Auf Vlies könnt ihr ganz normal arbeiten

Renoviervlies bietet euch den besten Untergrund für eure malerischen Fähigkeiten oder für Tapeten. Tapeten verklebt ihr auf dem Vlies wie auf jedem anderen Untergrund. Je nach Tapetenart kleistert ihr die Bahnen ein und bringt diese an die Wand. Korrekturen könnt ihr problemlos vornehmen. Auch der Doppelnahtschnitt in Ecken oder an anderen Stellen ist möglich. Ihr könnt aber den Renoviervlies auch mit Dispersionfarben überstreichen. Auch das Aufbringen von verschiedenen Effekt-Werkstoffen ist möglich. Ohne lange Vorarbeiten erschafft ihr einfach einen ordentlichen Untergrund.

Barocktapeten

Barocktapeten bringen Glanz und Glamour in eure Räume

Barocke Tapeten zeugen vom Glanz und Glamour vergangener Zeiten. Die pompösen Muster und auffälligen Farben sind ein ganz besonderes Wandkleid für eure Räume. Ganz gleich, ob ihr über echte Stilmöbel einer Epoche verfügt oder euch im neusten Style etwas spartanisch eingerichtet habt, die Barocktapeten geben der Einrichtung einen extravaganten Hintergrund und lassen eure Räume pompös und exklusiv erscheinen.

Barocktapeten haben Tradition

Barocktapeten haben eine lange Tradition. Bereits August der Starke verzierte seine Wände mit barocken Mustern. Der sächsische Kurfürst liebte Prunk und Luxus, den er schon auf seinen Reisen zum Sonnenkönig Ludwig den XIV. kennengelernt hatte. Noch heute gibt es Tapeten, die auf traditionellen Motiven beruhen und den Luxus der barocken Glanzzeit eingefangen haben. Vor allem Tapeten mit Goldfarben hatten es den Herrschern angetan. Oft waren die Barocktapeten echte Kunstwerke, die in aufwendiger Handarbeit hergestellt wurden. Ihr könnt die barocken Tapeten heute preisgünstiger erhalten.

Barocke Tapeten im neuen Design

Viele traditionelle Muster findet ihr heute im neuen Design. Moderne Farben, neue Technologien und außergewöhnliche Akzente lassen den Hauch barocker Kunst nicht vermissen und geben den Tapeten trotzdem ein modernes Aussehen. Natürlich müsst ihr nicht den ganzen Raum mit dem barocken Motiv gestalten. Wenn ihr in euren Räumen eine kleine Zeitreise in die Epoche des Barocks unternehmen möchten, genügt oft schon die Gestaltung einer Wand mit den Barocktapeten. Funkelnde Elemente wie Strasssteine und unechte Diamanten verleihen den Tapeten einen feinen Schimmer und euren Räumen Helligkeit. Hier funkelte es wahrlich königlich. Aber auch florale Muster waren zu dieser Zeit beliebt. Blüten und Blätter schmücken Wände im auffälligen Design. Große Ornamente geben Räumen ein herrschaftliches Flair und betonen Wände eindrucksvoll. Das luxuriöse Wandkleid lässt eure Räume im neuen Licht erstrahlen.

Barocktapeten sind ein stimmungsvoller Hintergrund

Ganz gleich, welchen Farbton ihr wählt, barocke Tapeten sind ein stimmungsvoller Hintergrund für eure Einrichtung. In Gold und Silber, Rot oder Creme passen die Tapeten auch zu einfachen, sehr modernen Möbeln. Je nach Größe des Raumes könnt ihr euch für größere oder kleinere Muster entscheiden. Kombiniert diese mit passenden, einfarbigen Tapeten und zaubert so einen stimmungsvollen Raum im glamourösen Ambiente.

Tapetenkleister

Der richtige Tapetenkleister muss es sein

Damit eure Tapete auch an die Wand kommt und vor allem dort bleibt, müsst ihr euch für den richtigen Kleister entscheiden. Der Handel bietet die verschiedensten Sorten von unterschiedlichen Herstellern an. Kein Wunder, dass ihr als Kunde manchmal mehr als verwirrt sind. Doch der richtige Tapetenkleister allein reicht nicht aus. Ihr müsst diesen auch noch richtig ansetzen. Man mag es kaum glauben, aber schon hier werden sehr viele Fehler gemacht, die später dafür sorgen, dass die Tapete nicht klebt.

 

Der Tapetenkleister muss auf die Tapezierarbeit abgestimmt werden

Der Tapetenkleister muss auf den Untergrund, die verwendete Tapete und das Klebeverfahren abgestimmt sein. Verwendt nur den Tapetenkleister, der für die Tapetenqualität erforderlich ist. Der falsche Tapetenkleister kann die Arbeit erschweren oder nicht ausreichend Halt bieten. Unterschieden wird nach folgenden Typen:

  • Normalkleister aus Methylcellulose
  • Spezialkleister aus Methylcellulose und einem Kunstharzpulver
  • Tapetenkleister für Kleistergeräte aus Methylcellulose und einem Kunstharzpulver
  • pulverförmiger Kleister für Kunststoff-Tapeten auf Papierträger und Textiltapeten auf Papierträger aus Methylcellulose und Bindemitteln

 

Wann braucht ihr welchen Tapetenkleister?

Für Papiertapeten mit einer dampfdurchlässigen Oberfläche könnt ihr einen einfachen Normalkleister verwenden. Bei Tapeten mit einer Metalloberfläche oder einer Vinyloberfläche reicht die Klebekraft des Normalkleisters nicht aus. Hier solltet ihr einen Spezialkleister verwenden. Für Vliestapeten dürft ihr nur Spezialkleister für Vliestapeten verwenden. Spezialkleister braucht ihr auch für schwere Tapeten wie Strukturtapeten, Textiltapeten, Raufasertapeten oder Vinyltapeten. Inzwischen gibt es auch Vinyltapeten, die mehr als den herkömmlichen Vinylauftrag mit sich bringen. Bei diesen Tapeten solltet ihr dem Spezialkleister Dispersionsklebstoff hinzufügen.

 

Setzt den Kleister richtig an!

Früher war das mit dem Zellleim alles anders. Das Wasser konnte nicht warm genug sein, damit der Kleister richtig quellen konnte. Ganze 24 Stunden musstet ihr warten, ehe ihr loslegen konntet. Die Betonung bei dieser Beschreibung liegt auf „Früher“. Heute ist alles anders. Versucht nicht, Tapetenkleister nach dem alten Ritual einzurühren. Warmes Wasser kann die Cellulose nicht aufschließen. Setzt den Tapetenkleister immer mit sauberem, kaltem Wasser an. Setzt den Kleister in einem sauberen Gefäß an, das nicht rostet. Ein Plastikeimer ist genau richtig. Messt das Wasser genau ab. Es hat schon seinen Grund, warum es eine Mengenangabe für das Wasser gibt. Gebt ihr mehr Wasser als angegeben dazu, verschlechtert sich die Klebekraft des Tapetenkleisters. Rührt das Kleisterpulver gleichmäßig ein und achtet darauf, dass sich keine Klumpen bilden. Nach etwa 20 bis 30 Minuten noch mal kräftig durchschlagen und fertig ist der Tapetenkleister.

 

Ursachen für eine mangelhafte Kleisterqualität

Eure Tapeten kleben nicht, obwohl der Untergrund perfekt ist? Dann solltet ihr den Kleister prüfen. Habt ihr das richtige Mischungsverhältnis beachtet? Habt ihr hygienische Bedingungen eingehalten? Ja, auch die sind wichtig. Bakterien, die sich bei schmutzigem Arbeitsmaterial oder ungünstigen Bedingungen bilden können, führen zu Fäulnis oder zum Dünnwerden des Kleisters.

 

Schadensbild Ursachen Beachten
Kleister wird nicht dick warmes Wasser verwendet kaltes, sauberes Wasser verwenden
falsches Ansatzverhältnis Hinweis auf der Packung beachten
nur einen Teil der Packung verwendet ganzes Packung anrühren
Klumpenbildung Kleister feucht gelagert trocken lagern
Instant-Kleister zu langsam eingerührt zügig einrühren
ungereinigte CMC-Sackware verwendet hochwertige Methylcellulose verwenden
Kleister wird nach kurzer Zeit dünn Mischungen mit Dispersionskleber Diese müssen Sie innerhalb kurzer Zeit verarbeiten.
unhygienische Arbeitsbedingungen wie verschmutztes Wasser, unsaubere Arbeitsmaterialien Nur mit sauberen Wasser und gereinigten Arbeitsgeräten arbeiten

 

Übrigens kann Tapetenkleister auch bei entsprechendem Wetter schnell dünn werden. So wie Milch bei schwül-heißem Wetter schneller sauer wird, kippt auch der Kleister. Der Grund dafür liegt in den sich schneller vermehrenden Bakterien. Aber bei heißem Wetter wird sowieso nicht tapeziert. Da liegt ihr am Strand.