Tapeten sind heute in fast jeder Wohnung und vielen Geschäftsräumen zu finden. Die schmucke Wandbekleidung ist aus der Wohnraumgestaltung nicht mehr wegzudenken. Immer neue Muster und Materialien kommen auf den Markt und stehen euch für die Gestaltung eurer Räume zur Verfügung. Mal klassisch, mal modern, Tapeten sind immer wieder neu, immer wieder anders. Doch wisst ihr eigentlich, wie die Tapetenherstellung funktioniert? Wisst ihr, was alles notwendig ist, bevor die Tapeten an eurer Wand kommt? Dann erfahrt ihr es jetzt.
Tapetenherstellung geht auf verschiedene Weise
Die ersten Maschinen, mit denen Tapeten gefertigt wurden, waren Leimdruckmaschinen. Riesige Monster, die heute nur noch von wenigen Druckern bedient werden können, aber eine geniale Tapete im klassischen Stil hervorbringen. Die Muster wurden mit leimgebundenen Farben aufs Papier gebracht. Manche der Maschinen konnten bis zu 18 Farben gleichzeitig drucken. Das war eine Errungenschaft in der Tapetenindustrie. Die Druckwalzen bestanden am Anfang noch aus massivem Holz, auf denen das Muster mit Metallstegen aufgebracht wurde. Größere Farbflächen wurden mit Filz ausgelegt. Mittels der Walzen kam das Muster auf das Papier. Das Besondere an den Tapeten ist das sanfte Ineinanderfließen der Farben. Jede Farbe wurde mit einer extra Walze aufgebracht. Nach dem Druck werden die Tapetenbahnen in großen Trockenräumen aufgehangen und getrocknet.
Tapetenherstellung mit Flexodruck
Etwa seit den 70er Jahren gibt es den Flexodruck. Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren, bei dem die Teile auf der Walze, die das Muster drucken sollen, höher liegen. Alle Flächen, die nicht drucken sollen, liegen tief. Den Namen hat der Flexodruck den elastischen Druckformen zu verdanken. Die Druckwalze besteht aus einem Kern aus Metall, auf der eine Gummimischung vulkanisiert ist. In diese Gummimischung wird mit einem Laser das Muster graviert.
Beim Flexodruck werden drei Walzen eingesetzt: die Druckform, die Rasterwalze und der Gegendruckzylinder. Mit der Rasterwalze wird die Druckfarbe auf die Druckform gebracht, welche das Muster auf das Trägermaterial bringt. Der Gegendruckzylinder drückt dabei das Trägermaterial gegen die Druckform.
Tiefdruck bei der Tapetenherstellung
Im Gegensatz zum Flexodruck oder Hochdruck liegen beim Tiefdruck die druckenden Teile tiefer als die Oberfläche. Das Muster wird in die Walze geätzt oder graviert. Die Walze selber besteht aus einem Stahlkern, der mit einem Kupfermantel versehen ist. In diesen Kupfermantel werden die Muster eingebracht. Das erfolgt elektronisch heute. Um den Kupfermantel samt Muster zu schützen, werden die Walzen verchromt. Je nachdem, wie viel Farbe beim Druck übertragen werden muss und wie fein das Muster ist, verfügt die Walze über verschiedene Rasterungen. Der Formzylinder taucht in die Farbe ein, überschüssige Farbe wird mit einem Rakel abgestreift und die Farbe auf das Trägermaterial übertragen. Eine Gummipresse drückt das Papier oder Vlies gegen den Druckzylinder. Der Tiefdruck ist zwar teurer, verfügt aber über eine höhere Druckgeschwindigkeit und eine einfachere Bedienung.
Bildquelle: Wir bedanken uns für das Bild bei P+S International.