Gipskartonplatten tapezieren

Gipskartonplatten tapezieren – so geht es richtig

Gipskartonplatten sind seit einigen Jahren immer häufiger beim Hausbau zu finden. Ob zum Ausbau des Dachgeschosses, zum Einziehen von Wänden oder als Wandverkleidung statt Putz. Gipskartonplatten bieten den perfekten Untergrund für viele Materialien. Der Vorteil von Gipskarton: Ihr erhaltet eine glatte, saugfähige und saubere Fläche, mit der kein anderer Untergrund mithalten kann. Doch spätestens beim ersten Abtapezieren werdet ihr unter Umständen das große AHA-Erlebnis haben. Nämlich dann, wenn die alten Tapeten sich nicht entfernen lassen. Da ist dann wohl einiges schiefgelaufen bei der ersten Renovierung. Aber wie funktioniert Gipskartonplatten tapezieren richtig?

 

Die Gipskartonplatten müssen richtig verarbeitet sein

Gipskartonplatten sollten fachgerecht verbaut wurden sein, bevor ihr die Tapeten anbringt. Großen Wert solltet ihr auf ordentliche Spachtelarbeiten legen. Nicht nur die Fugen müssen glatt und sauber verspachtelt sein, sondern auch die Schraubenköpfe. Die Schrauben werden deshalb leicht versenkt, damit die Spachtelmasse über den Köpfen noch Platz hat. Ihr müsst mindestens 2 bis 3 Spachtelgänge einplanen. Vergesst dabei den Zwischenschliff und den abschließenden Schliff nicht, schließlich soll eine exakte und glatte Fläche entstehen.

Bevor ihr nun die Gipskartonplatten tapeziert, wird die gesamte Fläche mit Tiefengrund gestrichen. Mischt den Tiefengrund am besten gleich mit etwas weißer Farbe, um einen gleichmäßig hellen Untergrund zu erhalten. Für die Mischung genügt es, wenn ihr etwa 20 Prozent Farbe zum Tiefengrund bringt. Tun ihr das nicht, kann es gerade bei hellen Vliestapeten sein, dass ihr die weißen Spachtelfugen durch die Tapeten seht. Das ist aber auch bei Papiertapeten möglich, wenn der Lichteinfall ungünstig ist. Ein Anstrich mit dem Tiefengrund/Farbgemisch reicht völlig aus. Tragt ihr den Anstrich mehrmals auf, ist es gut möglich, dass ihr die saugende Fläche zukleistern und Tapeten nicht mehr halten. Achtet darauf, dass der Anstrich ausreichend Zeit zum Trocknen hat.

Der Anstrich ist bei den Gipskartonplatten sehr wichtig. Glaubt bloß nicht, ihr könnt euch diesen sparen. Beim nächsten Tapezieren werdet ihr nämlich die alten Tapeten nicht mehr von den Platten lösen können. Beim Abtapezieren würde die feine Kartonschicht auf den Platten beschädigt und damit die gesamte Wand zerstört werden.

Nun könnt ihr Gipskartonplatten tapezieren

Ist der Anstrich vollständig getrocknet, was bis zu 24 Stunden dauern kann, könnt ihr mit den Tapezierarbeiten beginnen. Beim Gipskartonplatten tapezieren geht ihr genauso vor, wie bei jedem anderen Untergrund. Ideal für Gipskartonplatten sind natürlich Vliestapeten. Aber auch Papiertapeten lassen sich auf dem Untergrund verarbeiten. Gipskarton lässt sich super einfach tapezieren, wenn er richtig behandelt ist.

Tapeten lösen sich nicht vom Gipskarton

Gipskartonplatten tapezierenNun habt ihr nicht immer einen Einfluss auf die Vorbehandlung des Gipskartons. Gerade als Mieter steht ihr nicht selten vor dem Problem, dass die Tapeten sich nicht von den Platten lösen. Grund dafür ist eben der fehlende Anstrich. Heute wird häufig schnell und, ja man mag schon fast sagen, billig gebaut. Und da fehlt dann eben auch gleich mal die Grundierung für den Gipskarton. Es wird ja eh in jede Wohnung die gleiche langweilige Raufasertapete geklebt und die muss erst beim nächsten Umbau in 50 Jahren wieder runter. Nach mir die Sintflut. Wollt ihr als Mieter nun doch eine ganz andere Tapete, weil ihr vielleicht auf den Gedanken kommt, eure vier Wände individuell einrichten zu wollen, ist das allein euer Problem. Mist!

Aber, keine Panik, es gibt Ratschläge, wie ihr Gipskartonplatten tapezieren könnt. Eine Bitte, geht niemals mit einer Stachelwalze über die Gipskartonplatten. Die Stacheln würden bis ins Innenleben der Platten drücken. Bringt ihr dann Wasser darauf, um die Tapeten zu lösen, ist das Chaos perfekt. Besser kommt ihr, wenn ihr die Raufasertapeten einfach drauf lasst. Natürlich könnt ihr auch versuchen, die Tapeten schrittweise zu lösen. Ich kann euch aber versichern, dass ihr für einen Quadratmeter eine gefühlte Woche benötigen. Ohne Grundierung lösen sich die Tapeten maximal in zwei Zentimeter Stücken ab. Lasst also lieber die Raufaser dort, wo sie ist.

Nun haben ihr zwei Möglichkeiten. Die Auswahl richtet sich danach, wie lange ihr in der Wohnung bleiben möchtet und ob euer Vermieter sich eventuell an den Kosten beteiligt. Lösung Nummer eins: ihr spachtelt die Wand und schaffen so eine neue, saubere Oberfläche. Lösung Nummer zwei: Bevor ihr die Gipskartonplatten tapeziert, bringt ihr ein Makulaturpapier auf. Das wird genauso tapeziert wie jede Tapete. Nach dem Trocknen habt ihr einen saugfähigen Untergrund, der zum Tapezieren geeignet ist. Allerdings könnte es bei einer sehr groben Raufasertapete sein, dass ihr den Untergrund nicht ganz glatt bekommt. Aber was solls, ihr habt erst mal die Möglichkeit, die Gipskartonplatten tapezieren zu können. Und zwar nach euren Wünschen.

 

 


Kommentare

2 Antworten zu „Gipskartonplatten tapezieren – so geht es richtig“

  1. Avatar von Franziska Bergmann
    Franziska Bergmann

    Bei meinem Onkel steht demnächst die Planung für den Trockenbau von seinem neuen Haus an. Er möchte gerne eine Alternative zum Putz als Wandverkleidung verwenden. Danke für den Tipp, Gipskartonplatten zu tapezieren.

  2. Avatar von Carmen Hochhauser
    Carmen Hochhauser

    Ich hatte genau das Problem, dass mein Untergrund nicht grundiert war. Die Tapete war relativ rau, aber das Makulurpapier hat alles perfekt ausgeglichen.
    Danke für den Tipp!

    LG Carmen

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